Die Bedeutung von Stillen und Flaschenmahlzeiten ab dem 1. Geburtstag
Für das erste Lebensjahr unserer Babys gibt es zahlreiche Ernährungsempfehlungen. Da ist es manchmal gar nicht so leicht zu wissen, an welche wir uns am besten halten sollen. Und wie geht’s denn eigentlich nach dem ersten Geburtstag weiter? In diesem Beitrag möchte ich dir einen Einblick in die wichtigsten Themen geben.
Die Weltgesundheitsorganisation empfiehlt, in den ersten sechs Lebensmonaten ausschließlich zu stillen oder die Flasche zu geben. Danach geht es in die Beikostphase, also eine Zeit in der Milchmahlzeiten und Mahlzeiten aus anderen Lebensmitteln kombiniert angeboten werden. Und rund um den 1. Geburtstag sollen Kinder dann ganz normal am Familientisch mitessen.
Das ist natürlich kein Grund abzustillen. Stillen hat viele Vorteile, auch über das erste Lebensjahr hinaus. Aber die Rolle der Muttermilch als Lebensmittel verändert sich in dieser Zeit.
Wie lange braucht mein Baby Muttermilch/ Flaschennahrung?
In den ersten sechs Monaten im Leben eines Babys ist die Muttermilch oder Flaschennahrung die einzige Quelle für Energie und Nährstoffe. Sie muss so zusammengestellt sein, dass das Baby damit vollständig ernährt werden kann. Sie dient der Sättigung des physiologischen und emotionalen Hungers. Das bedeutet, das Kind bekommt eine Nahrung welche umfassend versorgt und satt macht und zusätzlich noch Nähe und Geborgenheit.
Das bleibt auch in der zweiten Jahreshälfte wichtig, wenn die Beikost dazu kommt. Brei und Fingerfood sind zunächst zum Essen lernen gedacht und das Baby kann sich ausprobieren. Monat für Monat werden die Nahrungsmittel dann wichtiger und die Milchmahlzeiten unwichtiger bei der Versorgung des Körpers mit Energie und Nährstoffen.
Rund um den ersten Geburtstag übernehmen die Lebensmittel dann vollständig die Rolle der Milchmahlzeit. Sie ernähren das Kind ausreichend und sollen so zusammengesetzt sein, dass das auch funktioniert. Die Mutter- oder Flaschenmilch wird jetzt nur noch gebraucht, um den emotionalen Hunger des Kindes zu stillen. Und das ist völlig in Ordnung und kann auch weit über den ersten Geburtstag hinaus stattfinden. Die Länge der Stillzeit bestimmen Mutter und Kind gemeinsam.
Wie lange braucht mein Baby nachts noch Milch?
Die Frage lässt sich nicht so leicht beantworten, denn das hängt stark von der Entwicklung des einzelnen Kindes ab und von einigen anderen Faktoren.
Als Hintergrundinformation muss man wissen, dass der Magen unserer Kinder immer ungefähr so groß ist wie die eigene Faust. Das ist im Babyalter nicht besonders groß und deshalb sind auch oft die Portionen, die das Baby stillen kann, nicht so groß. Das bedeutet, dass das Kind nachts nicht stundenlang schlafen kann, ohne zwischendurch aufzuwachen und nochmal Hunger zu haben.
Je älter die Kinder werden, umso größer wird auch ihr Magen und die nächtlichen Still- bzw. Flaschenmahlzeiten können sich über einen größeren Zeitraum strecken. Wenn dann mit der Beikost auch immer mehr Lebensmittel über den Tag hinweg gegessen werden, sollten die Mahlzeiten nachts immer seltener und unwichtiger werden.
Es hängt aber natürlich auch davon ab, ob das Kind über Tag genügend Energie und Nährstoffe bekommen hat, ob es nachts auch nach dem ersten Geburtstag noch regelmäßig trinken möchte. Eltern, deren Kinder während dem Nachtschlaf sehr häufig Milch wollen, können also schauen, ob die Kinder am Tag vielleicht noch etwas besser versorgt werden müssten. Das alles ist aber nur die ernährungsphysiologische Seite der Medaille. Viele Kinder wachen nachts auf, um ihren emotionalen Hunger zu stillen. Zum Beispiel in Wachstumsphasen, wenn am Tag viel passiert ist oder einfach mal so. Dann brauchen sie die Milch nicht zum Sattwerden, sondern nutzen die Still- oder Flaschenmahlzeit als Beruhigung.
Welche Milch soll ich nach dem Abstillen geben?
Hier muss man wieder unterscheiden, zu welchem Zeitpunkt abgestillt wird. Vor dem ersten Geburtstag ist es wichtig, beim Abstillen auf eine Pre-Nahrung umzustellen. Da sind alle Nährstoffe in der richtigen Zusammensetzung enthalten, sodass sich das Kind weiter im eigenen Tempo beim Essen lernen bewegen kann.
Nach dem ersten Geburtstag auf Pre-Nahrung umzustellen, macht dann aber keinen Sinn mehr. Entweder das Kind stillt weiter und trinkt ansonsten Wasser, oder es bekommt Kuhmilch in die Flasche und trinkt zu den Mahlzeiten Wasser. Jegliche Milch zählt als jetzt als ein Lebensmittel von Vielen und nicht als Getränk, wie es manchmal scheinen mag. Es sollten also dann nicht mehr etliche Milchflaschen sein. Zu diesem Zeitpunkt ist auch denkbar, dass das Kind gar keine Milchflasche mehr bekommt, sondern alle Getränke und die Milch aus einem Glas trinkt. Das liegt aber wieder an den individuellen Bedürfnissen. Viele Kinder trinken in diesem Alter noch sehr gerne eine Milchflasche.
Ich hoffe, diese Hinweise konnten dir weiterhelfen und dich und dein Kind in eurer Entwicklung unterstützen.
Wenn du noch mehr Informationen brauchst, besuche mich gerne im Internet. Du findest mich unter @frau_familienfutter auf den gängigen Plattformen. Du kannst dir auch einen kostenlosen Infotermin über meine Webseite vereinbaren und wir schauen uns eure Ernährungsthemen in einem Einzelgespräch genauer an.
Ein Video von Maike zu diesem Thema findest du hier VIDEO ANSEHEN
Über die Autorin
Maike Henze ist Mama von zwei Kindern und hat eine dreijährige Ausbildung zur Diätassistentin gemacht. Danach hat sie Ernährungswissenschaften studiert und ist in die Ernährungsberatung gestartet. Besonders die Begleitung von Familien von der Schwangerschaft bis zum Kleinkindalter liegt ihr am Herzen. Ihren Beikostgrundkurs findest du im Happy Baby Kurs auf babyschlaffee.de.
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